Naturlehrpfad Moor

Moor-Rundwanderweg - Naturlehrpfad Moor

Das Keutschacher Moor liegt im Zentrum des Keutschacher Seentals. Die Fläche beträgt ca. 50 ha. Der Bereich ist umgeben von weitflächigen Niedermooren mit Schilfröhricht, Erlenbruchwald und Feuchtgrünland.

Der 7 km lange Rundweg durch das Keutschacher Moor gibt Ihnen Einblicke in die Entstehung der Landschaft, in die Tier- und Pflanzenwelt und die Naturschutzarbeit vor Ort.

 

 

Moor-Rundwanderweg - Naturlehrpfad MOOR

Gehzeit 2 bis 3 Stunden

Leicht zu gehen - er eignet sich auch für Familien mit Kindern

 

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Schwendaktion

Schwend- und Schlegelmaßnahmen  

 

Die ausgedehnten ehemals bewirtschafteten Feuchtflächen im Keutschacher Seental wachsen seit den 60iger Jahren des letzten Jahrhunderts sukzessive zu und drohen in den kommenden Jahren völlig zuzuwachsen.

Von dieser Verbuschung bzw. Verwaldung sind besonders die wirtschaftlich ertragsarmen Pfeifengraswiesen und kalkreichen Niedermoore betroffen. Bei den Pflanzenarten sind es vor allem zahlreiche Orchideen, zum Beispiel Sumpf-Glanzkraut (Liparis loeselii), vers. Knabenkrautarten (Orchis sp.), Sonnentau (Droserea sp.) uvm., welche bei einem Überhandnehmen von Gehölzen nach und nach verschwinden. Auch bestimmte Tiergruppen, wie Amphibien, Libellen, Schmetterlinge und Käfer, sind von dieser Entwicklung betroffen und drohen in diesen Gebieten vollständig zu verschwinden.

In Zusammenarbeit mit den örtlichen Landwirten sollen durch Schwend- und Schlegelmaßnahmen verbuschte Wiesenflächen und Weiden wieder bewirtschaftbar gemacht und auf diese Art die gefährdeten Pflanzengesellschaften, Tier- und Pflanzenarten in ihrem Bestand gesichert werden. Zurzeit werden gerade größere Flächen im Keutschacher Moor freigemacht.

 

Vielen Dank an alle Personen und Vereine, die durch Ihre Arbeit Pflegemaßnahmen im Ramsargebiet „Moor- und Seenlandschaft Keutschach, Schiefling“ ermöglichen und unterstützen.

 

Landschaft im Keutschacher Seental im Wandel der Zeit 

 

Als sich die Menschen vor ca. 6000 Jahren ins  Keutschacher Seental  kamen und sich hier niederließen, begannen sie die Landschaft zu verändern. Sie rodeten die Wälder um Land für ihre Gärten und Felder zu gewinnen. Das Holz aus den Wäldern verwendeten sie für ihre Häuser und Werkzeuge. Die Eingriffe in die Landschaft setzten sich über die Jahrtausende bis heute fort. So ist auch die Moor- und Seenlandschaft im Keutschacher Seental eine vom Menschen geschaffene bzw. gestaltete Landschaft. Streuwiesen und Feuchtwiesen zeugen von einer jahrhundertelangen Tradition der extensiven landwirtschaftlichen Nutzung. Infolge dieser Bewirtschaftung konnte sich eine außergewöhnliche Artenvielfalt entwickeln. Viele der Pflanzen- und Tierarten in diesen Feuchtlebensräumen sind auf die menschliche Nutzung angewiesen.

Bis in die 1960er bzw. 1970er Jahre wurden diese Feuchtwiesen landwirtschaftlich genutzt. Aufgrund der zunehmenden Technisierung und Unproduktivität der Feuchtflächen wurden viele Flächen entweder aufgeforstet oder sich selbst überlassen. Infolge der fehlenden regelmäßigen Bewirtschaftung kam es zu einer allmählichen Verbrachung und Verbuschung der wertvollen Feuchtwiesen. 

Wie schnell und umfassend diese Verbuschung und Verbrachung vor sich gehen machen Fotoaufnahmen deutlich. Bis in die 1960iger Jahre wurden die Flächen östlich des Keutschacher Sees noch landwirtschaftlich genutzt -  siehe schwarz weißes Aufnahme. Nur ca. 20 Jahre später wachsen bereits Büsche und Bäume entlang des Kanals vom Moor zum See. Siehe dazu die farbige Postkarte aus den 80er Jahren. 

Und heute haben die Bäume und Büsche sich weitere Flächen zurückgeholt. Nur wenige gepflegte Flächen sind noch frei, in denen sich die Artenvielfalt erhalten kann die das Moor und die Feuchtwiesen so wertvoll machen. Siehe dazu die neuen Luftaufnahmen. 

Moore und Feuchtgebiete speichern große Mengen Wasser und sind für das Weltklima von größter Bedeutung. Der Ramsar Verein hat sich zur Aufgabe gemacht das Moor und die Feuchtwiesen im Seental zu pflegen und für die nächsten Generationen zu erhalten.

 

Herzlichen Dank an G. Hansche der die alten Fotos und P. Gregoritsch der die Luftaufnahmen von November 2018 zur Verfügung gestellt haben.